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Was ist ein SPAC?

Wir beantworten dir alle wichtigen Fragen rund um das Thema SPACs

Der klassische IPO war gestern, SPACs sind heute. Früher war es gang und gäbe, dass Firmen durch einen klassischen IPO an die Börse gingen. Seit einigen Jahren setzen aber immer mehr Firmen auf ein Konstrukt namens SPAC. Was ist ein SAPC und welche Vorteile hat ein SPAC für Unternehmen? Warum solltest du dich als Anleger mit dem Thema SPAC unbedingt befassen? Wir beantworten dir alle wichtigen Fragen.

Was bedeutet SPAC?

Eine Special-purpose acquisition company (SPAC) ist eine Gesellschaft ohne Geschäftsbetrieb und ist auch als "Blankoscheckgesellschaft" bekannt. Diese Gesellschaft wird ausschließlich zur Kapitalbeschaffung durch einen IPO (Börsengang) gegründet. Im zweiten Schritt strebt ein SPAC die Übernahme eines bestehenden Unternehmens an. Welches Unternehmen übernommen wird, steht vorher nicht explizit fest. Themengebiete wie z. B. Nachhaltigkeit, Fintech usw. werden aber oftmals vorab eingegrenzt.

Wie funktioniert ein SPAC?

SPACs sind eine spannende Sache. Sie werden in der Regel von Investoren oder Sponsoren gegründet, die auf einem bestimmten Themengebiet oder in einem speziellen Geschäftsbereich über ausreichend Expertise verfügen. Die Gründer einer SPAC haben manchmal bereits bei der Gründung ein Akquisitionsziel im Kopf. Dieses wird aber nicht kommuniziert, um eine umfangreiche Offenlegung während des IPOs zu vermeiden. Investoren eines SPAC haben demnach keine Ahnung, in welches Unternehmen sie letzten Endes investieren werden. Einzig eine grobe Richtung in welches Themengebiet (z.b. erneuerbare Energie, electric vehicles o.a.) investiert werden soll wird vorgegeben.

Das vom SPAC während des Börsengangs eingesammelte Geld wird zunächst auf einem Treuhandkonto zum risikolosen Marktzins angelegt. Innerhalb von zwei Jahren versucht der SPAC einen oder mehrere Unternehmenskäufe zu tätigen. Welche Unternehmensgröße und aus welchem Sektor die Unternehmen stammen, wird meist bei Gründung in der Gesellschaftssitzung vorgegeben.

Wenn SPACs an die Börse gehen werden sie in der Regel zuerst als sogenannte Units an den Börsen gehandelt. Ihr erkennt die Units meistens an einem .U hinter den US-Börsenkürzeln (z.B. ACC.U) (Mehr auf unserer Themenseite zu Units, Warrants & Commons)

Was passiert bei einer erfolgreichen Akquisition?

Ziel eines SPAC ist es, ein Unternehmen zu finden, welche noch nicht an der Börse gelistet ist. Somit verhilft der SPAC dem Unternehmen zu einem schnellen und unkomplizierten Börsengang. Findet der SPAC einen möglichen Übernahmekandidaten, so entscheidet die Hauptversammlung über den Kauf. Stimmt die Mehrheit der Aktionäre für den Kauf, so wird dieser umgesetzt und die Wertpapiere sind anschließend an den großen Börsen handelbar.

Wann kommt es zu einer Liquidierung einer SPAC?

Sollte es zu keiner Mehrheit bei den Aktionären kommen, wird der SPAC liquidiert und die gesammelten Gelder an die Aktionäre zurückgezahlt. Wird innerhalb von zwei Jahren keine Akquisition getätigt, so erhalten die Aktionäre das Geld ebenfalls vom verzinsten Treuehandkonto zurück. Die Aktien haben meistens einen Wert von 10 USD pro Stück.

Somit können die Gelder nur für zwei Zwecke vom Treuehandkonto genommen werden:

  1. Es findet eine erfolgreiche Akquisition statt = Übernahme eines Unternehmens
  2. Der SPAC wird liquidiert = Rückzahlung an die Aktionäre

Warum sind SPACs so beliebt?

SPACs erfreuen sich in den letzten Jahren einer immer größer werdenden Beliebtheit. Wurden 2016 noch 3,2 Milliarden Dollar eingesammelt, vervierfachte sich der Betrag in den USA im Jahr 2019 auf stolze 13,6 Milliarden Dollar.

Doch damit nicht genug. Im Jahr 2020 wurden in den USA etwas mehr als 50 SPACs durchgeführt, die insgesamt eine Rekordsumme von mehr als 22 Milliarden Dollar einnahmen.

Wir rechnen fest damit, dass dies erst der Anfang ist. Die Zahlen der eingenommenen Summen dürfte in den nächsten Jahren immer weiter steigen, da Großinvestoren eigene SPACs errichten und nach Übernahmezielen Ausschau halten.

Wo kommen SPACs häufig vor?

Viele Übernahmen durch SPACs werden in Ländern wie den USA, China, Indien und Israel beobachtet, so wie in den Branchen Gesundheit, Transport, Finanzen, Telekommunikation und Konsumentenprodukte. In Deutschland und Europa gibt es dagegen bisher wenige Aktivitäten auf diesem Gebiet.

Welches sind die bekanntesten SPACs?

In den USA erfreuen sich SPACs immer größerer Beliebtheit, während diese Form des Börsengangs in Europa nicht üblich ist. Aus diesem Grund gab es in der Vergangenheit in Deutschland lediglich drei SPACs und im Nachbarland Österreich bisher noch keinen. Die drei deutschen SPACs im Überblick:

  • Im Juli 2008 wurde Germany 1 an der Börse platziert und sammelte rund 250 Millionen Euro ein. Etwas mehr als ein Jahr später übernahm Germany 1 die Mehrheit an AEG Power Solution (Hersteller von Stromversorgungsgeräten)
  • Im Januar 2010 wurde Helikos an der Börse platziert und sammelte rund 200 Millionen Euro ein. Eineinhalb Jahre später übernahmen sie die Schweizer Unternehmensgruppe Exceet. Seit dem nennen sie sich Exceet Group.
  • Die letzte deutsche SPAC ist die Platzierung von Europe Cleantech 1, welche im Oktober 2010 insgesamt 115 Millionen Euro sammelte. Das gesammelte Kapitlal wurde in Umwelttechnologie investiert.

Erwähnenswerter sind allerdings SPACs aus dem Mutterland der SPACs, den USA. Einer der bekanntesten SPACs in den USA ist der von Richard Bransons Virgin Galactic. Die SPAC Social Capital Hedosophia Holdings des Risikokapitalgebers Chamath Palihapitiya kaufte einen 49%igen Anteil an Virgin Galactic für 800 Millionen Dollar, bevor das Unternehmen 2019 an die Börse ging.

Bill Ackman, Gründer von Pershing Square Capital Management, sponserte im Jahr 2020 seinen eigenen SPAC, Pershing Square Tontine Holdings. Dieser nahm beim Börsengang am 22. Juli 2020 ca. 4 Mrd US Dollar ein und war bisher der größten SPAC aller Zeiten.

Zuletzt kamen über die Finanzierungsmethode einer SPAC gleich drei Tesla-Konkurrenten an die Börse: Nikola, Fisker und Lordstown Motors.

Welche Chancen und Risiken gibt es beim Handel mit SPAC Aktien?

Wenn du dich dafür entscheidest, mit SPAC-Aktien zu handeln, wirst du mehr Chancen als Risiko bei deinen Invests haben. Warum ist das so? Der Ausgabepreis eines SPAC beim Börsengang liegt meist bei 10 USD. In der Regel zahlt man pro Aktie des SPACs direkt nach dem IPO knapp über 10 US$.

Findet kein Merger (Unternehmensübernahme) statt, so wird jedem Aktionär sein getätigtes Invest vom verzinsten Treuhandkonto zurückerstattet. Bedeutet, dass man ca. 10 USD zurückerhält.

Das Risiko ist daher sehr gering. Wirft man einen Blick auf die Chancen, die ein SPAC für Anleger hat, so sieht man schnell, dass relativ einfach höhere Wertsteigerungen bei einem vollzogenen Merger realistisch sind. Hier kommt es auf den Partner an der an die Börse gebracht werden soll.

Deswegen suchen wir für euch exklusive SPACs mit gutem Management von dem wir gefragte Firmen zum Zusammenschluss erwarten. Denn nur so sind schnelle Wertsteigerungen möglich.

Zur Veranschaulichung ein Beispiel über ein Invest in einen SPAC:

Du kaufst nach dem IPO eines SPAC insgesamt 100 Wertpapiere für 11 USD pro Stück. Somit liegt dein Invest bei 1100 US$ (zzgl. Ordergebühren). Jetzt kann es zwei Szenarien geben:

  1. Der SPAC findet einen guten Partner, der Aktienkurs des SPACs steigt. Nach der Abstimmung kommt es zu einem erfolgreichen Merger und die neuen Wertpapiere werden an der Börse gelistet. Du bist also von Anfang an dabei.
  2. Innerhalb von zwei Jahren kommt es zu keiner Akquisition und jeder Aktionär bekommt ca. 10 US$ pro Aktie vom SPAC erstattet. Dir werden also 100 x 10 US$ erstattet. In diesem Fall würdest du ein Verlust von ca. 100 US$ machen.

Wir verfügen über Expertise im Bereich SPACs und können gute von schlechten SPACs unterscheiden. Dies ermöglicht uns langfristig erfolgreich mit SPACs zu handeln.

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Wo kann ich SPACs handeln?

Die meisten SPACs finden in den USA statt. Daher ist es enorm wichtig mit einem Broker zu arbeiten, bei dem du US-Aktien handeln kannst. Wir zeigen dir die besten SPAC-Broker für deinen zukünftigen Kauf von SPAC-Aktien.

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